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Reaworx zu Gast ... im engagingtalents Podcast

Der Karriere-Podcast der Bau- und Immobilienwirtschaft, Stefanie Saß im Gespräch mit Beate Kleinewefers.


© engagingtalents GmbH


Magst Du Dich kurz vorstellen, wer bist Du und was machst Du beruflich?

Klar gerne, ich habe eigentlich einen technischen Hintergrund, einen interdisziplinären Ingenieursstudiengang aus Architektur und Bauphysik studiert. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem nachhaltiges Bauen, was ich grundsätzlich eine super wichtige Voraussetzung dafür finde, wenn wir heute über die Verwendung von Materialen, der Einfluss verbauter Gebäudetechnik auf den energieverbrauch und vor allem das Thema Bestand sprechen. All diese Faktoren brauchen wir, wenn es um Nachhaltigkeit geht.


Während meines Studiums habe ich ziemlich früh begonnen bei einem Bauträger zu arbeiten und dabei schnell festgestellt, dass die Digitalisierung ebenfalls einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit hat. Über meinen damaligen Chef bin ich dann ins BIM-Management auf seitens der Projektsteuerung gewechselt. Wo meine Verantwortlichkeiten neben dem Management von BIM-Projekten, auch das BIM-Consulting im Rahmen von Strategieentwicklungen war. Dabei habe ich feststellen müssen, das Technologie alleine nicht ausreicht, weshalb ich berufsbegleitend einen MBA in Bereich Digital Transformation in Wien anfing zu studieren. In der Zeit startete ich dann auch meinen Podcast zu starten, um die erlernten Inhalte mit Branchenköpfen zu diskutieren. Heute bin ich Gründerin und Geschäftsführerin meines eigenen Unternehmens Reaworx, mit dem ich seit Ende 2020 auf die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation aufmerksam mache.


Wie hast Du Deine Begeisterung für die Bau- und Immobilienwirtschaft erstmalig entdeckt -erinnerst Du Dich noch an ein konkretes Ereignis oder einen bestimmten Moment?

Da gibt es wirklich ein ganz konkretes Ereignis! Einer meiner damaligen Englischlehrer, war sehr interessiert an Umwelttechnik und ließ uns immer wieder über in diesem Zusammenhang Artikel diskutieren. In der Zeit erfuhr ich von einem Zukunftsentwurf dem sogenannten „Lilypad“ des belgischen Architekten Vincent Callebaut, dessen Entwurf von schwimmenden Städten, inspiriert von Seerosen, eine Antwort auf das Ansteigen des Meeresspiegels und die einhergehende Überschwemmung von Küstengebieten gab. Die Inseln sollten bis zu 50.000 Menschen beherbergen und sich vollkommen autark dank erneuerbaren Energien versorgen. Boom! Eine Faszination war geboren, seit dem war mir klar, das ich mich mit zukunftsweisenden Themen befassen möchte. Die Immobilienwirtschaft bietet dafür den perfekten Nährboden.


Was waren die wichtigsten Meilensteine Deiner bisherigen Karriere?

2020, kurz nach meinem vollständigen Berufseinstieg, wurde mir aufgrund meiner bereits gesammelten Berufserfahrung, ein Lehrauftrag für Building Information Modeling (BIM) angeboten, was mir sehr viel bedeutete. Das Thema Digitalisierung spielte zu meiner eigenen Studienzeit kaum eine Bedeutung. Als Lehrbeauftrage war es mir nun möglich, mein gesammeltes technologisches aber auch projektspezifisches Wissen zurückzugeben. Dann natürlich die Auszeichnung zum Most Aspiring Talent (MAT) Anfang 2021, die für mich auch eine Auszeichnung meiner gezeigten Leistungsbereitschaft und Doppelbelastung während des Studiums und entwickelten Leiterschaft für meinen Beruf war. Damit Verbunden natürlich auch alle neuen Kontakte und die Möglichkeiten Fachartikel für blackprint oder dem KPMG-Bulletin rauszubringen.


Sicher war aber die Gründung meines eigenen Unternehmens der größte Meilenstein meiner bisherigen Karriere. Dafür braucht es nicht nur Mut, sondern auch eine kalkulierte Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen, um an seine eigenen Ideen zu glauben und die Corporate Bubble mit all Ihren Benefits zu verlassen. Der Sprung ins kalte Wasser, hat sich bei mir fast immer gelohnt!

Glückwunsch nochmal zum MAT-Award- Was bedeutet diese Auszeichnung für dich?

Danke, ja seit dem hat sich natürlich auch nochmal einiges getan und es wurde bereits der zweite Jahrgang der MATs 2022 ausgezeichnet. Um die Frage zu Beantworten ist es vielleicht wichtig dazu zu sagen, dass wir als der erste Jahrgang überhaupt nicht wussten, auf was wir uns da einlassen. Vielmehr haben wir an die Vision eines Netzwerkes aus aufstrebenden jungen Talenten geglaubt und von Anfang mit hohem Engagement und Leidenschaft an Themen über unsere eigenen Unternehmensgrenzen hinweg gearbeitet.

Wenn Deine Frage lautet, was die Auszeichnung für mich bedeutet? War es sicher der Wunsch nach Gleichgesinnten, die für unterschiedlichsten Themen brennen und diese langfristig vorantreiben. Zudem auch die Chance durch eine gemeinsame Stimme die traditionellen Strukturen der der Bau- und Immobilienbranche aufzubrechen und kritisch zu hinterfragen.


Du bist ja Gründerin von reaworx - Was genau macht reaworx?

reaworx versteht sich zunächst einmal als Plattform, sprich wir sammeln, analysieren und werten Daten aus, aus welchen wir dann wiederum unsere Leistungen entwickeln. Aktuell ziehen wir unsere Daten zum größten Teil aus Studien, aber auch den Expertengesprächen unseres Podcast DER REAPOD. Mit dem gesammelten Daten und der Analyse bestehender Strukturen eines Unternehmens entwickeln wir Strategien auf operativer und strategischer Ebene und begleiten Organisationen in der nachhaltigen Umsetzung.


Ab dem kommenden Jahr gehen wir dann noch einen Schritt weiter, in dem wir einen Hub für Diskurs zu den Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation gründen. Und dem Thema digitale Transformation der Bau- und Immobilienbranche einen Raum geben wollen, in dem innovative Unternehmen an gemeinsamen Lösungen arbeiten. Hierzu stehen wir im engen Austausch mit engen Partnern, der Forschung und Lehre, aber auch Young Professional Netzwerken. Es bleibt also spannend!


Wie muss sich die Bau- und Immobilienwirtschaft verändern, an welchen Stellen sollte der digitale Wandel stärker fokussiert werden?

Die digitale Transformation stellt unsere Gesellschaft vor wachsende soziokulturelle Herausforderungen, das heißt es geht um weit mehr als die Einführung neuer Technologien und Innovationen. Vielmehr geht es um die Frage, wie wir in Zukunft wohnen, leben und Arbeiten wollen und wie dies unsere Gesellschaft nachhaltig prägt. Das sehen wir auch an der Corona Pandemie oder dem aktuellen herrschenden Krieg in der Ukraine. Gerade beim Thema Ressourcenknappheit gerät die Bau- und Immobilienbranche in den Fokus öffentlichem Interesse. Also was muss sich ändern, wir brauchen ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein, das wir als Immobilienwirtschaft einen großen Einfluss auf viele soziale Fragen haben. Und wir müssen nach so vielen erfolgreichen Jahren erkennen, dass Ressourcen begrenzt sind und es sich nicht lohnt bis zum ultimo zu warten Veränderungen umzusetzen. Die Digitalisierung ist für mich nur das Werkzeug die Immobilienwirtschaft produktiver, sozialer und damit nachhaltiger zu machen.


Haben wir eine Erkenntnis- oder eine Umsetzungsproblematik - woran hapert der digitale Wandel? Leider beides. Und da beide Erkenntnisse aufeinander aufbauen fehlt zu einen die "Digital Awareness" in Unternehmen, sprich ein gemeinsames Verständnis davon welche Herausforderungen und Chancen wirklich mit der digitalen Transformation einhergehen. Das merkt man bei der Einführung von datenbasierten Prozessen und digitalen Methoden. In der Umsetzung fehlt uns dann eine ausreichende Fehlerkultur. Vieles was technologisch bereits möglich ist scheitern am dafür notwendigen Bewusstsein für den Wandel. Die Folge: Mitarbeiter sind überfordert von Transformationsprozessen!


Auch besteht eine Lücke zwischen der konventionellen Lehre und am Markt tatsächlich geforderten Kompetenzen, um die digitale Transformation in Unternehmen flächendeckend voranzutreiben. Young Professionals fühlen sich nicht ausreichend auf den digitalen Wandel vorbereitet und treffen in Unternehmen auf viele offene Fragen, auf die es noch keine Antworten gibt. Deswegen brauchen wir Menschen die diesen Wandel aktiv begleiten.


Was ist Dein Karrieretipp für Studierende & Young Professionals?

Als Karrieretipp für Studierende & Young Professionals würde ich ganz klar folgende Punkte nennen: 1. Der Aufbau eines belastbaren Netzwerkes. Dass heißt, geht früh in Netzwerke rein, findet heraus, welches Netzwerk zu Euch passt und für welche Arten von Netzwerken Ihr Euch interessiert (Veranstaltungen, Austausch, Stammtische, etc.). 2. Entwickelt eine intrinsische Motivation. Was treibt Euch an Euch an, wofür brennt ihr? Wer zu einem frühen Zeitpunkt in der Karriere sein warum kennt, weiß auch genau auf welche Schritte er gehen kann. 3. Lernen hört nicht mit dem Studium auf. Traut Euch über den Tellerrand hinauszuschauen und Euch mit Entwicklungen außerhalb Eures eigenen Schwerpunktes zu beschäftigen. Gerade die digitale Transformation der Bau- und Immobilienbrauche braucht junge Menschen, die ohne Scheuklappen durch Leben gehen und keine Angst davor haben von anderen Branchen zu lernen. #stayhungry

 

Die engagingtalents GmbH bringt die Top-Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft mit ambitionierten High-Performern zusammen und veröffentlicht neben Ihrem Podcast regelmäßig Artikel rund um Karrierechancen und den erfolgreichen Berufseinstieg.


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